WELT INTERVIEW: Intensiv-Mediziner Prof. Uwe Janssens - 2. Corona-Welle wäre beherrschbar

und so geschaltet dass das professor uwe
janssens erster präsident der deutschen
interdisziplinären vereinigung für
intensiv und notfallmedizin guten tag
herr professor und vielen dank für ihre
zeit in diesen corona zeiten ja diese
lockerung tragen sie sie mit
ich kann das gut nachvollziehen ich
glaube es ist auch an der zeit dass wir
darüber zu recht darüber nachdenken
können wenn wir die infektionsraten der
letzten tage gesehen haben wir sind
jetzt beim 0 von 0,71 ich glaub das
lässt uns hoffen dass die infektion
weiter abflachen werden neuerkrankungen
haben und wir werden jetzt genau
beobachten müssen gemeinsam mit den
behörden wie sich in den nächsten zwei
bis drei wochen die infektionsraten
dahin ich glaube nicht dass es zu einem
massiven anstieg kommen wird wir werden
sehen wir sind nicht frei von dem virus
und das muss man berücksichtigen deshalb
sind wir immer noch als mediziner in der
halb acht stellung und passen genau auf
was sich regional aber auch überregional
tut ja wo sehen sie denn die situation
sind wir tatsächlich gut aufgestellt was
zum beispiel eine zweite welle angeht
oder sogar eine dritte welle vorher die
kanzlerin vor der das erkannt wir sind
definitiv gut aufgestellt wir waren es
von anfang an wir haben von anfang an
geschafft die kapazitäten in den
krankenhäusern so zu gestalten dass wir
die intensivbetten freigeräumt haben wir
haben derzeit 12.000 circa 12.000
freistehende intensivbetten immer noch
in deutschland die zur verfügung stehen
dass es mehr als doppelt so viel wie die
ganzen intensivbetten in italien das
heißt wenn wir selbst wenn es zu einem
deutlichen anstieg käme wären wir über
wochen gewappnet und könnten relativ
rasch unser programm wieder so
umgestaltet in den krankenhäusern dass
wir noch zusätzliche freie intensiv
kapazitäten schaffen ich bin da sehr
zuversichtlich und wir haben das sehr
genau im blick und haben jetzt in den
letzten wochen sehr viel dazu gelernt
wie wir mit so etwas umgehen
aber sie haben gesagt sie sind ein halb
acht stellung und diese lockerung zum
beispiel wenn jetzt wieder der fußball
bundesliga betrieb auch mit
geisterspielen aufgenommen wird also
wenn zum beispiel das fußball jetzt
nicht im free tv übertragen wird da wird
es bestimmt treffen geben wo man sich
dann gemeinsam vor dem fernseher
versammelt wo halt auch das virus sich
wieder ausbreiten könnte das ist doch
ein problem
natürlich ist das problem und deshalb
kann man auch nur appellieren an alle an
alle menschen draußen dass man weiterhin
auf die sozialen kontakte achtet sich
entsprechend verhält und das ist schon
glaube ich anders als zu beginn der
krise wir sehen jetzt doch sehr viel
mehr menschen die sehr genau darauf
achten allein die mundschutz nase
bedecken allein das ist jetzt signale
dass wir immer noch mit einem virus der
irgendwo vielleicht dauert es zu tun
haben und ich glaube schon dass die
menschen hoffen die ich dann so
vernünftig sind dass sie in ihren
sozialen kontakten die sie wieder
aufnehmen können dennoch auch bei
gemeinsamen spiegeln die man sich
anschaut vielleicht vom fernsehen
entsprechend darauf achteten die
hygienemaßnahmen soweit es dann geht ein
held können die krankenhäuser inzwischen
aus ihrer sicht zurück in denen sage ich
mal normalbetrieb gehen also sie haben
ja gesagt die situation ist zumindest
zur zeit unter kontrolle dass man jetzt
auch normale operationen durchführen
kann
das ist sogar zwingend notwendig da
stimme ich mit dem bundesminister für
gesundheit entspannend völlig überein
wir sind uns völlig im klaren darüber
dass wir wirklich dringend jetzt wieder
die aufgeschobenen operation aufnehmen
müssen das wird man gestaffelt machen
das geht jetzt nicht von jetzt auf
gleich aber wir haben ja weit über eine
million eingriffe die verschoben worden
sind und die müssen wir jetzt auch für
die patienten die halt nicht cupid 19
patienten wieder durchführen damit auch
da entsprechend die gesundheitlich
gefährdet werden das ist auch ein ganz
klarer auftrag und die pläne sind ganz
klar auch in nordrhein westfalen
beispielsweise in den anderen
bundesländern wie viel kapazität wie
jeweils immer in auf den
intensivstationen beispielsweise
freiheiten müssen um für den fall der
fälle gewappnet zu sein
20% 25% zehn prozent je nach bundesland
wird da anders vorgegangen aber wir
haben permanent betten frei stehen die
wir für den fall der fälle sofort
belegen können wenn es zu einem
krisenhaften anstieg käme herr professor
janssens sie als mediziner also
unterstützen sie damit auch den kurs
einiger ministerpräsidenten die
tatsächlich regionalentscheiden wollen
die kanzlerin hat ja mal ein
einheitliches vorgehen gefordert genauso
der bundesgesundheitsminister aber wir
haben den vergangenen tagen ja intensiv
gesehen dass die ministerpräsidenten
nach ihrem gusto entscheiden nach ihren
bundesländern ist das in dieser krise
der richtige
die als mediziner entscheiden nicht nach
bundesländern und nicht nach regionen
wie als mediziner entscheiden nach
krankheitsfällen und ich glaube das ist
ein ganz wichtiger punkt
ich persönlich bin kein großer freund
des journalismus in diesen zeiten
gewesen ich bin da ganz ehrlich ich
hätte mir an der einen oder anderen
stelle klare signale die auch dann
verpflichtend für alle gewesen werden
gewünscht ich habe verständnis für die
politiker dass sie in dem einen oder
anderen bundesland vielleicht anders
entscheiden aber der virus kennt keine
grenzen der virus und krankheiten müssen
flächendeckend genau gleich behandelt
werden wir werden den saas kopf 2 in
bremen nicht anders behandelt als in
münchen das ist doch vollkommen klar
also von daher gesehen bin ich da etwas
skeptisch würde mir da eine
vereinheitlichung und ein einheitliches
vorgehen genau so wie wir es in der
medizin die übung auch mal auch auf
dieser ebene wünschen die wohl ist
durchaus regionale unterschiede gibt was
jetzt infektionshäufigkeit gibt das darf
man ruhig einmal ein recht denn da gebe
ich den politikern recht da schaut man
regional hin und verfährt regional
professor uwe jansons vielen dank für
dieses intensive gespräch und auch für
sie weiterhin bleiben sie bitte gesund
sie auch alles gute