Italiens mühsamer Corona-Neustart | report München | BR24

Von BR24
Veröffentlicht am 17.05.2020


also die bundesliga startet die
geschäfte sind wieder offen die
gastronomie öffnet man darf sich wieder
treffen und trotzdem demonstrieren
deutschlandweit tausende gegen die
angeblich ach so strengen corona
maßnahmen hierzulande verstehe wer will
manchmal hilft ihr einen blick über den
tellerrand unser autor karl hoffmann
lebt in mittelitalien und gegen das was
er dort in dem kleinen städtchen
charakter otto und der nähe von rimini
erlebt hat ist das hier bei uns ehrlich
gesagt pillepalle heute zieht er eine
ganz persönliche bilanz nach 79 tagen
quarantäne
das ist katholik ein kleiner ort in den
marken
seit jahrzehnten meine italienische
heimat
hier leben viele alte menschen
bescheiden aber zufrieden und bis vor
kurzem noch ohne angst vor der zukunft
[Musik]
[Applaus]
hier lebt mein freund lino partie ein
schwein
hier traf man an athleten auf der park
wo er kinder in vorlage
ein lebenskünstler ich habe so viel
erlebt in meinem leben wenn ich einmal
sterbe dann habe ich nichts zu bedauern
dann kam das corona bios die bänke
wurden gesperrt die menschen
verschwanden in ihren häusern die patzer
von katar ghetto wie tot
ich gehe mit meiner kleinen kamera durch
den ort und bin erschüttert meine
lieblings pizzeria geschlossen
maurizio und anna die besitzer sind in
krankenhaus in lebensgefahr wie ich auf
facebook erfahren nur die apotheke ist
geöffnet
laura hat angst aber sie hält die
stellung es fehlen masken und
schutzhandschuhe und desinfizierung
mittel
mario mein freund von der tankstelle ja
auch ich habe angst vor dem virus wir
sind ja jetzt in der roten zone
zwei tage später ist die tankstelle
geschlossen
mario ist erkrankt dann die ersten
todesanzeigen unter ihnen die vom
lebenskünstler an erklärte gestorben am
corona virus zwei kilometer luftlinie
entfernt das altenheim 30 bewohner 10
ihr leben noch weitere zehn sind
gestorben die restlichen zehn noch immer
im krankenhaus in der nahen kreisstadt
kaeser
hier herrschte wochenlang chaos
patienten starben und auch ärzte
[Musik]
oberarzt michael tempesta hat tag und
nacht durchgearbeitet
wir waren auf so etwas nicht vorbereitet
und haben uns dann nach und nach an die
erfordernisse angepasst wir haben zum
beispiel anderer abteilungen in
intensivstationen umgewandelt oder
beatmungsgeräte angeschafft dank
freiwilliger spenden
noch immer sind trotz lockerungen die
straßen und plätze fast leer
tief sitzt die angst denn das virus hat
die menge des gesundheitssystems
dramatisch ans tageslicht gebracht viele
steckten sich im krankenhaus an
alleine in pesaro starben fast 500
menschen am virus die ansteckungen
werden weniger aber die gefahr sei noch
nicht vorbei
als arzt würde ich sagen dass wir noch
einen weiteren monat in quarantäne
bleiben sollten
denn ich habe er erlebt welch positive
wirkung der lockdown die schließung
aller aktivitäten hat
meine freundinnen kursleiter in katar
cetto hat die quarantäne wie die meisten
im dorf akzeptiert
[Musik]
das war völlig in ordnung
nur weil wir alle zuhause bieten jetzt
abstand halten und gesichtsmasken die
handschuhe verwenden wird es besser aber
wir müssen weiterhin sehr sehr oft
passen
die tankstelle ist wieder offen aber
jetzt arbeitet hier marius tochter mein
vater ist im krankenhaus und darf nicht
rein weil er immer noch infiziert ist
zum glück geht es ihm besser aber er
darf noch nicht zu uns zurück dino patti
der alte schneider ist zum glück gesund
geblieben er wird bald 87 und er hat
beschlossen einen gemüsegarten anzulegen
er ist beschäftigt und er sorgt vor die
langeweile ist eine schlimme sache aber
ich habe es ja gut macht meinen
gemüsegarten aber ein paar hühner und
bastel ein wenig was will man noch mehr
vom leben und du meinst es ist noch
nicht vorbei
nein es wird noch so weitergehen mal
mehr mal weniger
ich vergleiche das mit dem dritten
weltkrieg
das kann ich dir sagen
und auch costa ist nicht allzu
optimistisch es wird sehr sehr schwierig
werden
zu unseren alten gewohnheiten zurück zu
kehren vielleicht fahren wir ja bisher
auch viel zu verwöhnt wenn es etwas
gutes an der korona krise gibt dann
vielleicht das dass wir unser leben
nachher wieder mehr zu schätzen wissen

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