Corona im Schlachthof: Keiner will Verantwortung übernehmen| Kontrovers | BR24
bundesarbeitsminister heil räumt auf
billig billig billig das ist das mantra
der fleischindustrie die korona luke
öffnet den blick auf missstände die
lange bekannt sind aber immer wieder
verdrängt wurden zum beispiel die gar
nicht menschenwürdige unterbringung
derer die in der fleisch arbeit einen
knochenjob machen
auch in bayern erste teil der wiesenhof
standort bogen
täglich werden hier 220.000 hähnchen
geschlachtet fast 90 mitarbeiter sind
aktuell mit dem corona virus infiziert
die staatsregierung geht davon aus dass
das nicht im betrieb sondern in den
gemeinschaftsunterkünften passiert ist
wie hier einem haus mitten in einem
bogen wohngebiet die nachbarn sind
verunsichert
[Musik]
hier wohnen arbeiter aus osteuropa die
überwacher träge für die schlachterei
arbeiten mehr als 30 namen stehen auf
den brief christen
wir erfahren von einer weiteren
gemeinschaftsunterkunft das haus soll
wegen der korona fälle unter quarantäne
stehen
[Musik]
und wie brigger seltsamer vor dem haus
treffen wir den gewerkschafter marius
hagger nur von der fairen mobilität
er kümmert sich um osteuropäische
arbeiter in deutschland zusammen mit
rumänischen mitstreitern die leute sind
natürlich auch ein bisschen verängstigt
weil die nicht genau wissen was was die
krankheit wird das virus dann
verursachen kann
13 namen stehen hier aktuell am
briefkasten
die bewohner haben ihm erzählt dass sie
250 euro pro bett an eine firma zahlen
würden wenn man so denkt 13 mal 250 für
so eine bruchbude
da kann man selber die rechnung folgt
gucken was die firma hiermit mit der
schrottimmobilie verdient wer ist dafür
verantwortlich
wir erfahren dass die osteuropäer nicht
für wiesenhof direkt sondern für einen
sub unternehmer arbeiten
auffällig die mf gruppe hat ihren
standort auf dem werksgelände von
wiesenhof wiesenhof selbst sagt dem f
sei eine eigenständige firma warum setzt
wiesenhof auf werkverträge ein interview
bekommen wir nicht schriftlich heißt es
der personalbedarf könne mit
einheimischen arbeitskräften nicht immer
gedeckt werden
mehr als die hälfte der gut 1000
beschäftigten am standort bogen ist über
werkverträge angestellt wir sehen das
kleine sich verantwortlich fühlt die
firma hat im gleichen sitz wie der
generalunternehmer und die leute werden
weiterhin auch direkten die firma
beschäftigt in der korona krise wird nun
vor allem die prekäre unterbringung
gefährlich das problem ist nicht neu wir
treffen einen ehemaligen beschäftigten
der ms-gruppe mihai hat während seiner
zeit dort in verschiedenen
gemeinschaftsunterkünften gewohnt das
erste haus war sehr schlecht wir hatten
kakerlaken und ratten
die zimmer waren spartanisch wir waren
zu dritt oder zu viert im zimmer mihai
zeigt uns seinen arbeitsvertrag und die
mit quittungen für die
gemeinschaftsunterkünfte wir wussten am
samstag oder sonntag zu bestimmten
uhrzeiten zu hause bleiben und bar
bezahlen
ein mann kam um die mieter
einzukassieren auch ab und zu mit einer
weiteren person die für die mf gruppe
arbeitet ist also der sub unternehmer
verantwortlich für diese zustände auf
nachfrage schreibt er
da es sich um privatwohnungen handelt
können wir dies nicht überprüfen
tatsächlich auf die heiß quittung findet
sich ein stempel der firma partie wir
fahren zur firmenadresse im nachbarort
auf dem briefkasten der name der firma
und einer gabi z die ein
buchhaltungsbüro betreibt der nachbar im
erdgeschoss erzählt uns dass die
buchhalterin gerade in der arbeit sei am
wiesenhof standort bogen
die buchhalterin der mf gruppe stellt
quittungen für gemeinschaftsunterkünfte
aus wir rufen dort an und werden zu gabi
z durchgestellt fragen will sie keine
beantworten
die enev gruppe teilt und schriftlich
mit das kabinett freiberuflich für sie
und einen betreiber von unterkünften
arbeite bei diesem betreiber seien 170
mitarbeiter der mf gruppe untergebracht
welche rolle spielt die enev gruppe bei
der unterbringung der arbeiter wir
überprüfen grundbucheinträge und stoßen
auf einen maik f
interessant so heißt auch der
geschäftsführer der m 11 gruppe einem
maik f gehört ein teil dieser
gemeinschaftsunterkunft bewohner hier
stehen unter quarantäne
[Musik]
wenn dann in eine dreizimmerwohnung über
acht leute also auch leute ist schon
wenig zusammenleben kann man sich schon
vorstellen dass das uns sozialen distanz
dass ein abstand nicht eingehalten
werden kann
die korona infizierten bewohner aus den
gemeinschaftsunterkünften im landkreis
straubing bogen wurden inzwischen von
den behörden verlegt unter anderem nach
niederwinkling
doch ist diese neue unterkunft wirklich
besser
das haus stand bis freitag leer der
bürgermeister wurde erst kurz vor der
verlegung informiert und dann glaube ich
dass wir sie mit dem personenkreis
beschäftigen sie sehen ja zu sagen zwar
fensterscheiben hengstler und ist die
post da drin nächstes sehr verwunderlich
beim landratsamt kann man seine kritik
nicht nachvollziehen heißt es auf unsere
anfrage zumindest für die korona
infizierten hier gibt es einen
lichtblick wiesenhof hat angekündigt für
sie andere unterkünfte zu suchen es ist
höchste zeit verantwortung zu übernehmen
[Musik]
werkverträge und leiharbeit sollen ab
anfang nächsten jahres jahr verboten
werden
politische verantwortung hat auch
bayerns landwirtschaftsministerin
michaela karneval heute mittag habe ich
ein interview mit ihr aufgezeichnet
zuerst habe ich sie auf die
fleischpreise angesprochen morgen am
vatertag ist ja gutes wetter aldi hat
eine zwei kilo barbecue grill box für
fünf euro 99 im angebot und kaufland ein
kilo schweinesteaks für vier euro meine
erste frage an frau kaniber war ob das
noch anständige preise sind ja das muss
man sich dann in der tat dann doch
fragen wobei wenn man ganz genau auf den
vergleich schaut innerhalb europa sind
die deutschen fleischpreise immer noch
über dem durchschnitt und wir müssen uns
auch die frage stellen wenn wir uns mehr
tierwohl wünschen und auch
haltungsformen die adäquat sind dann
müssen wir in der tat auch mehr geld
bezahlen bereits ein mehr geld für
fleischwaren auch auszugeben
aldi will die fleischpreise sogar noch
weiter senken
robert habeck von den grünen fordert
einen mindestpreis für fleisch gehen sie
damit als csu
das gibt das gesetz gegen
wettbewerbsbeschränkungen und da heißt
es sehr deutlich dass man produkte
lebensmittel nicht unter dem
einstandspreis verkaufen darf also
diesbezüglich wäre es ja eigentlich
schon geregelt wer einen mindestpreis in
dieser form fordert muss ich ja auch
überlegen wie gehen wir dann um mit
gemüse milchprodukten will man dafür
dann auch einen mindestpreis einfordern
wer würde den preis bestimmen zu welcher
qualität also es ist ja nicht zu ende
gedacht und werde ich denke so auch
rechtlich auf grund des wettbewerbs auch
gar nicht möglich aber wenn man jetzt
von den bauern gute arbeit verlangt
tierschutz und klimaschutz dann muss man
sie ja auch anständig dafür bezahlen wie
beziffern sie dann einen fairen einen
anständigen preis
in der tat ist es so wer würde es denn
tatsächlich
möglich machen nur um einen eine
preiserhöhung herbeizuführen heißt noch
lange nicht dass das geld eins zu eins
bei unseren landwirten ankommt deswegen
braucht es auch hier eine große
gemeinschaftsaktion dieses bewusstsein
und auch die solidarität untereinander
in der gesamten produktions- aber auch
lieferkette man muss wissen wenn man
heute ordentlichen standards fleisch
auch produziert dann muss auch ein
ordentlicher preis gezahlt werden und
ich würde mir eben wünschen dass
discounter und aber auch große
einzelhändler dementsprechend auch das
gerechte entgelt dann an die bauern
weitergeben
offenbar braucht es diese pandemie um
durchzugreifen jetzt kommt das aus von
werkverträgen betrifft ja vielleicht
auch andere bereiche der
ernährungswirtschaft geht die csu damit
bei den werkverträgen ja es gibt ja
heute einen beschluss mitunter aus dem
bundeskabinett die werksverträge werden
dann spätestens 20 21 auslaufen
aber es geht eigentlich noch viel mehr
darum dass jeder seiner verantwortung
gerecht wird es geht um arbeitszeit
verfassung die auch digitalisiert werden
soll die damit auch besser überprüft
werden kann
aber es geht vor allem auch darum dass
kontrollen verschärft werden
für solche betriebe damit wird
eigentlich jede seinem jahr seiner
verantwortung gerecht und da geht es
nicht nur um den schlachtereien
geschäftsführer den betrieb an sich der
hier die hygienemaßnahmen in
aufrechterhalten muss sondern eben auch
dass der staat und die länder in diesem
fall darauf achten dass hier ordentlich
und sauber produziert werden kann
herzlichen dank das war bayerns
landwirtschaftsministerin michaela
cannibal
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