„Du musst in den Krieg ziehen, um Frieden zu erreichen“ | #55 Inside USA: Der Reporterpodcast
mein name ist stephen schwartz warum das
ist der reporter podcast in side view
sms waren und sind historische tage hier
in den usa
der tod des amerikaners floyd hat das
land in dem ich nun schon seit vier
jahren lebe so schwer erschüttert wie
kein anderer fall von polizeigewalt
jemals zuvor
und wäre das qualvolle sterben des
46-jährigen nicht per handy dokumentiert
wurden es wäre wohl eine randnotiz
geblieben ein fall für die akten so aber
entstand ein flächenbrand bin ich und
das gebe ich offen zu in dieser
intensität nicht erwartet hatte ich war
hier bei den protesten bei den schweren
krawallen in der hauptstadt mitten drin
habe tag und nacht mit meiner kollegin
nancy lanzendörfer live berichtet doch
viel material das wir gesammelt haben
waren niemals on air auszeit und anderen
gründen
man muss selektieren kürzen sich auf das
wichtigste beschränken
hier soll das anders sein
und ich war jetzt schon vor im folgenden
geht es mitunter hart zur sache
auch verbal wir haben uns bewusst
entschieden diese dinge mit
auszustrahlen
denn nur so kann man ein annähernd
realistisches bild dessen zeichnen was
hier in der amerikanischen hauptstadt in
den zurückliegenden tagen passiert ist
sonntag 31
mai 19 uhr als mein kameramann bill und
ich zum weißen haus kommen ist die
stimmung bereits extrem angespannt der
lafayette park ein begrünter platz vor
dem weißen haus ist mit gittern
abgeriegelt dahinter haben park und
state police mehrere verteidigungslinien
aufgebaut
es fliegen böller und wasserflaschen
richtung polizei die gibt sich
martialisch rückt immer wieder in
kampfmontur in richtung demonstranten
vor
doch die machen auch ein gespräch mit
uns klar wir bleiben trotz
ausgangssperre
die ausgangssperre ist doch nur ein
vorwand um der polizei die möglichkeit
zu geben den protest niederzuschlagen
das hat keine bedeutung für mich die
können mich nicht einfach wegschicken
wir sind ein amerika egal welche
hautfarbe wir haben wir sind keine
kinder wir sind nicht hier damit man uns
herum schocks oder und tötet sondern
damit man uns zuhört stellt euch vor
wenn ein polizist und gekommen wäre
was die anderen polizisten machen würden
auf welcher seite des zauns die dann
stünden
es ist schwarze weiße latinos hier sage
ich ja wir sind eine familie in amerika
ich stehe dazu
es gibt so viel ungleichheit und das
geht uns alle an
immer wieder wird der name george floyd
skandiert so geht es stundenlang die
spannungen schauten sich das ist die
dritte nacht in folge dass das proteste
hier direkt vor dem weissen haus gibt
und die menge im vergleich zu den
vortagen noch einmal größer geworden ich
würde schätzen 1000 1500 menschen die
das weiße haus jetzt hier förmlich
belagern wenn wir weit darüber schauen
in richtung weißes haus dann sehen wir
die linie der polizisten die dort
aufstellung genommen hat dahinter eine
weitere linie von nationalgardisten die
hier in die stadt beordert wurden in den
vergangenen zwei nächten hat es mehr als
70 verletzte secret service brannte
gegeben 20 festnahmen und auch heute
hier fliegen wieder geschosse in
richtung polizei die polizei hat
wiederholt tränengas hier gegen die
demonstranten eingesetzt
eigentlich gibt es eine ausgangssperre
ab 23 uhr die wird allerdings komplett
ignoriert die menschen haben uns gesagt
sind hier um zu demonstrieren für ihre
rechte zu demonstrieren keiner kann
ihnen sagen wann
waren sie gehen sollen und sie haben
auch angekündigt werden hier gerade
weitere geschosse in richtung polizei
aalen feuerwerkskörper in richtung
polizei fliegen dass sie wiederkommen
werden nicht nur in dieser nacht soll
auch in den nächsten nächten dann
brennen die ersten barrikaden ein
historisches toilettenhäuschen wird in
brand gesteckt die krawallmacher
übernehmen das kommando sich dabei für
uns filmen zu lassen für viele kein
problem
sie sind überzeugt davon dass das was
sie tun richtig ist sie fühlen sich
legitimiert justice no peace wir müssen
etwas tun schreibt er ich frage ihn sie
riskieren hier leben oder sagt natürlich
würde jeder zeit mein leben geben denn
sie haben uns bereits alles genommen sie
haben schon unsere brüder getötet wollen
sie uns jetzt dafür töten dass wir
dagegen protestieren keine gerechtigkeit
kein frieden
du bist ja auch hier sagte zu mir
vielleicht erschießen sie dich und mich
kurze zeit später beginnen die straßen
zu bringen
page steht keine 200 meter vom weißen
haus entfernt wird zur kampfzone
die situation eskaliert hier mehr und
mehr während es eigentlich eine
ausgangssperre gibt an die sich aber
hier keiner helfen dass von seiten der
polizei von seiten der national gerade
die sich direkt vor dem weissen haus
platziert hat und dort versucht
zumindest linie zu halten gleichzeitig
dass wir hier erleben sind brennende
gebäude direkt vor dem weißen haus das
wurde gerade in brand gesetzt und ein
stück weiter die straße runter dort
brennen ebenfalls barrikaden eigentlich
wie gesagt dürfte niemand mehr auf den
straßen seien aber die demonstranten
nicht vermutet 1000 1500 vielleicht die
halten sich nicht daran und es gibt
jetzt immer mehr auseinandersetzungen
und immer mehr straßenschlachten
zwischen der polizei trennen dass das
jetzt hier wieder eingesetzt wird
bewusst uns jetzt selber hier
zurückbewegen situation mehr außer
kontrolle
tränengas ist hieß es lässt nicht nur
deine augen die feuer brennen es raubt
ihr auch die luft atmen fällt schwer
wir bekommen im laufe der nacht mehrere
ladungen davon ab mittendrin zu sein ist
manchmal schmerzhaft
für die karten gibt es jetzt kein halten
mehr schreiben werden eingeschlagenes
wird geplündert
alles direkt vor unserer kamera was
brennbar ist wird angezündet
das was jetzt gerade passiert nichts mit
friedlichem protest
mehr und mehr geschäfte werden den
endstand von horst
so geht das fast zwei stunden auch in
der st john's kirche gegenüber von
weißen haus wird im keller ein feuer
gelegt
gegen ein uhr nachts beruft sich dann
die situation wir treffen washington
feuerwehrchef zum internet
wir hatten das historische haus sammler
feldpark das in flammen stand dann auch
ein feuer in der kirche diese beiden
brandherde haben wir unter kontrolle und
gelöscht
aber es gibt eine ganze reihe von
weiteren gebäuden wo die feuermelder
angesprungen sind wo es offenbar
rauchentwicklung gab das dauert bis wir
das alles gecheckt haben sie wirken
relativ ruhig heißt das sie haben alles
unter kontrolle bzw ihre männer haben
alles unter kontrolle
ja wir haben das hinbekommen auch weil
die polizei die krawallmacher aus den
strassen vertrieben hat sonst werden wir
da gar nicht dran gekommen das war eine
sehr gute kooperation
am darauf folgenden abend sind wir
wieder in der stadt unterwegs
you auge um auge zahn um zahn
schreibt diese demonstrantin die
polizisten an wir werden die stadt
zerlegen ja alles abgeriegelt aber wir
sind trotzdem hier nehmt eure schilder
runter kämpft wie männer dann verprügeln
wir euch ihr seid nicht mehr unsere
brüder aber ich bete immer noch für euch
ich kämpfe für eure familien wieder gibt
es gegangen
diese demonstrantin pflegt ihre eigenen
leute an weicht zurück
es kommt zu festnahmen ungefähr 50
demonstranten hat die polizei
festgesetzt und droht auch uns mit
verhaftung medien raus los bewegt euch
warum will ich wissen
weil ich eine ausgangssperre gibt bewegt
euch oder ihr werdet festgenommen
wir verzichten auf eine weitere
konfrontation
obwohl das mit pressefreiheit wenig zu
tun hat über der stadt kreisen blackhawk
helikopter der armee zu
überwachungszwecken wie es offiziell
heißt
aber wohl auch um die demonstranten
einzuschüchtern die werden immer mehr
von der polizei aus dem zentrum heraus
gedrängt und marschieren nun in richtung
norden
wir haben uns vor dem weissen haus
niedergekniet und diese schweine haben
uns mit tränengas beschossen
wenn ich das shirt ausziehen würde
könnte ich dir zeigen wie grün und
glaube ich von ihrem gummigeschossen bin
sie haben uns behandelt wie immer die
scheiße seid ihr friedlich will ich
wissen
natürlich sagte er also ein bisschen von
beidem
warum seid ihr hier will er jetzt von
mir wissen ich will dich interviewen
um in deutschland zu berichten was in
den usa passiert sage ich bisher da
drüben was los ist absolut und es gab
auch in berlin proteste was hältst du
also von alldem bot er nach ich sage es
ist gut zu demonstrieren für deine
rechte aufzustehen aber es ist wohl kaum
mut zu randalieren zu plündern
das sagt mir doch bitte was wir machen
sollen wenn wir keinen anderen ausweg
mehr sehen was sollen wir sonst machen
durch das ist ein vorschlag jeder sagt
hey das dürft ihr nicht macht das nicht
die bitte sonst sollen wir dafür sorgen
dass man uns hört und er sagt ändert es
dann irgendwas wenn man sich hingekniet
wahrscheinlich nicht denn du bist was
soll zu tun
manchmal ist es ganz einfach du musst in
den krieg ziehen um frieden zu erreichen
es ist wie in der schule du glaubst sich
mit kliemann aber dann stehst du
freundschaft
es ist kein rein afroamerikanischer
protest auch viele weiße amerikaner sind
dabei - es ist sehr friedlich heute
genau so muss es sein um veränderung in
unser system zu bringen
dieses land hat viel zu lange ein
falsches system gehabt viel zu viel
polizeibrutalität diskriminierung die
ganzen ungerechtigkeiten und
widersprüche sozial und wirtschaftlich
in den nächsten tagen werden die straßen
rund um das weiße haus immer wieder zum
sammelpunkt sondereinheiten von federal
bureau of prisons bilden jetzt die
vorderste verteidigungslinie gegen die
demonstranten
diese männer sind für wenig zimperlich
kite bekannt und müssen sich ihrerseits
einiges von den demonstranten gefallen
lassen warum warum warum schreit diese
frau mal wieder beschützt er diesen
feigling haben ihren verfassungs
eingebrochen ihr solltet alle ins
gefängnis gehen
er schützt einen faschistischen
präsidenten wie mussolini wie hitler
nach den schweren krawallen am
vergangenen sonntag bleibt es auch heute
hier so weit wieder ruhig hier sind
wieder demonstranten hier zum weißen
haus gezogen viele mit plakaten aber
alle relativ friedlich bis auf
beleidigungen in richtung polizei und
sicherheitskräfte gibt es keine
steinwürfe oder ähnliches wenn ich sage
zum weißen haus gezogen dann heißt es
ungefähr 400 meter entfernt von dort
davor ein weiterer sicherheitszonen
gezogen dann die trucks vom militär und
dann hier eine weitere
verteidigungslinie wenn man so will
diese einheiten sind sondereinheiten die
normalerweise bei ausschreitungen in
gefängnissen eingesetzt werden deswegen
auch immer wieder spannungen zwischen
den demonstranten und den
sicherheitskräften hier und eines wollen
wir auch mal wieder von den
demonstranten die heute hier sind wir
sind gekommen um zu bleiben also die
werden wieder kommen aus den boxen
dieses wagens grünen ebenfalls keine
nettigkeiten ihr bullen nehmt mir meine
rechte nur weil die ein abzeichen und
eine waffe habt los lass uns doch mal
ein date haben so dass ich euch in den
arsch treten kann
so geht das in einem fort
dann aber auch wieder andere töne einige
haben aus ihrem auto eine
versorgungsstation gemacht
ziemlich heißer tag und wir wollen dafür
sorgen dass die demonstranten
ausreichend wasser haben was zu essen
auch erste hilfe sachen falls es nötig
ist wir tun was in unserer macht steht
und sein kumpel frage ich form er sich
entschieden hat nicht selbst zu
protestieren sondern so seine
unterstützung zu zeigen
er sagt die leute hier sind echt tapfer
der präsident hat das militär hier
reingeschickt ich selbst gibt er offen
zu habe einfach angst und ich dachte so
kann ich auch helfen die alle hier sind
ja aus unseren nachbarschaften aber ich
hasse es zu sehen wie sie quasi
überrollt werden von diesen militär
typen da aber das ist doch unsere stadt
die anfänglichen krawallen in washington
haben sich inzwischen den täglich
wiederkehren wird friedliche proteste
gewonnen
meine botschaft heute ist george forrest
auf dem asphalt gestorben erwirbt von
einem kopf das hätte auf deinem vater
meinem bruder jedem anderen passieren
können das sind die vereinigten staaten
von amerika polizisten können nicht
einfach herumlaufen und leute töten
gerechtigkeit fordere ich jedes leben
zählt george freund starb in seinem
eigenen urin liegend
ich protestiere gegen rassismus gegen
weiße nationalisten gegen polizeigewalt
angriff auf minderheiten donald trump
deswegen bin ich auch hier und auch
wegen armut aber in georgia der war
genauso wie ich 26 jahre alt und wurde
von weißen erschossen das hat mich
erschüttert
genauso wie der fall louis will wo
polizisten eine krankenschwester eine
afroamerikanerin in ihrem appartement
abgeknallt haben sie haben 13 mal auf
sie geschossen und dann natürlich jetzt
der fall in minneapolis zehn minuten hat
er auf george falls hals gekniet und ihm
langsam das leben genommen
ich bin einfach müde was diesen
fürchterlichen rassismus angeht es gibt
keine polizeireform die polizisten
machen ja nicht mal ihre körper kameras
an es gibt korrupte richter
die innenstadt in washington wird
zunehmend eine festung in nationalgarde
patroulliert es ist sogar die die ea im
einsatz die sonst jagd auf drogendealer
macht das war die situation in
washington aber das wird sie wohl auch
bleiben sehr häufig war es in der
vergangenheit so es passiert etwas es
gibt ein aufschrei es wird protestiert
und dann zwei wochen später ist alles
wieder beim alten
diesmal so ist mein gefühl wird das
anders sein
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