WELT INTERVIEW: Corona-Medikament - In einem Jahr oder schneller?

Von WELT Nachrichtensender
Veröffentlicht am 12.04.2020


zugeschaltet ist professor timo ulrich
er ist biologe und solchen experte der
akad hochschule für humanwissenschaften
berlin ich grüße sie ganz herzlich
professor ullrichs hallo hallo guten
morgen schwimmen morgen wie ist ihre
einschätzung dazu was genau sind die
voraussetzungen die eine schnelle
zulassung eines corona medikaments
möglich machen könnten na also zunächst
mal muss ein eine wirkung direkt in
einer zellkultur oder bei den viren
selber die man im labor hat nachgewiesen
sein das heißt es muss auch einen
wirkmechanismus so da sein dass man den
nachvollziehen kann
und wenn das gegeben ist dann würde man
unmittelbar in die klinischen studien
gehen und das bedeutet dass man zunächst
mal die sicherheit dieses medikamentes
bei gesunden bzw vor allen dingen
natürlich bei coop 19 erkrankten testen
müsste und dann auch noch gegen andere
therapie regime abgleichen das heißt
also es gibt immer nur vergleichende
klinischen studien mit oder mit ohne das
medikament beziehungsweise mit anderen
behandlungsmöglichkeiten und dann kann
in der tat wenn die tische studien
eindeutig sind so ein medikament auch
relativ schnell zugelassen werden ist
ein jahr realistisch in der zulassung
das ist ja eine sehr angespannte lage
weltweit alle warten auf ein medikament
wirkt ja also ein ein jahr wäre
sicherlich okay aber es kann könnte
möglicherweise auch schneller gehen weil
man ja die patienten alle jetzt auf den
stationen hat man kann die die klinische
studien im kontext mit den behandlungen
durchführen und daneben natürlich mit
den behörden so weit schon
zusammenarbeiten dass diese weitergabe
von daten dann eben zum zur prüfung
dieser studien auch schneller gehen kann
die medizin die gesellschaft und vor
allem die politik diskutiert über eine
baldige lockerung des schattens was
würde im schlimmsten fall passieren in
ihren augen das heißt wie
explosionsartig könnte die zahl der
infektionen ansteigen
ja also im schlimmsten fall werden wir
mit allen maßnahmen in die wir jetzt ja
sehr viel geld und mühe investiert haben
nur eine kleine delle sehen und dann
gehen die zahlen einfach wieder nach
oben wenn wir jetzt einfach an und diese
ganzen maßnahmen
nicht nicht stufenweise sondern komplett
beenden würden dass da gibt es auch
szenarien die das ganze hochrechnen
aber wenn wir sehr vorsichtig vorgehen
das heißt also bei den schul öffnungen
beispielsweise mit nur den kleineren
klassen beginnen und das auch abgestuft
möglicherweise in nur wenigen tagen in
der woche und dann auch noch
zeitversetzt dann dann ist das eben
alles sehr gut kontrollierbar und man
kann dann eben mit diesem zeitversatz
von zehn bis 14 tagen eben auch sehen
dass möglicherweise dann die zahlen noch
nicht hoch gehen sondern dass sie noch
sicher weiter so entwickeln wie das
jetzt gerade sehen
herr professor ullrichs aus virologen
sicht wie kann ein erfolgreicher kampf
gegen korona gelingt mit einer großen e
mobilität in der bevölkerung mit einem
wirkung starken medikament oder dann
doch erst mit einer impfung
na also sie haben mir weder ein
wirksames medikament noch einen guten
impfstoff das ist alles erst in der
entwicklung bis dahin müssen wir uns auf
kapitalmaßnahmen verlassen und die und
das sehen wir jetzt ja in diesen tagen
wirken ja tatsächlich wir sehen es in
anderen ländern aber wir sehen dass eben
auch in deutschland und das ist gut das
heißt wir brauchen jetzt diesen langen
atem dass wir durchhalten mit diesen
maßnahmen jetzt und diese paprikas
maßnahmen der kontaktsperre auch von
mund nasen schutz und halten diesen
dingen das ist etwas was wir einsetzen
können und was tatsächlich wirkt
jedenfalls so dass die dass der anstieg
mit den neuinfizierten pro zeiteinheit
kontrollierbar läuft und damit unser
gesundheitssystem mit der versorgung der
patienten nicht überlastet wird
da müssen wir weiter daran arbeiten
allerdings natürlich eben das ist ja
ganz wichtig uns überlegen wie das ganze
übergeleitet werden kann in eine
verstetigung dass wir diese maßnahmen
lockern dass wir eben die collateral und
folgeschäden dieser ganzen maßnahmen
möglichst klein halten

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