Die Corona-Krise verändert unseren Alltag | ZDFspezial vom 21.04.2020

Von ZDFheute Nachrichten
Veröffentlicht am 21.04.2020


wir machen arbeiten vom home office aus
der serie und haben viele projekte
zurückgestellt
natürlich alles ein bisschen ania von
sag ich mal wenn die kleinen den ganzen
tag zu hause sind auch 13 170
quadratmeter ist es natürlich dann sehr
eng und also ich sag mal wenn es bis
august zu hause bleiben soll wenn ich
also nicht und das dann halt offiziell
heißt dass wir jemanden anderen treffen
sollen also die aussicht finde ich
unmöglich
man liegt ja auch gerne zu seinen
freunden und das kommt jetzt nicht so
viel machen ich denke die leute rücken
näher zusammen was ich gut finde
corona hat unseren alltag fest im griff
stimmen aus hamburg und berlin waren das
und damit herzlich willkommen zum zdf
spezial die korona beschränkungen sind
eigentlich überall spürbar besonders
betroffen sind allerdings familien
seit wochen müssen viele eltern nun
neben dem vollzeitjob auch noch die
ganztagsbetreuung übernehmen
spielkameraden ersetzen oder zu hause
unterrichten
und nicht wenige merken sie können nicht
mehr unter dem hashtag corona eltern
geben sie in den sozialen netzwerken
einblick in ihren alltag machen deutlich
wie erschöpft sie sind und fordern von
der politik mehr unterstützung ein
konzept zur entlastung von eltern mit
kita kindern wollen bund und länder nun
erarbeiten
doch der druck für eltern der ist schon
jetzt sehr hoch wie mal in ihrer
berichtet in der fünfjährige friedrich
ist seit fast sechs wochen zu hause
die kita ist zu seine freunde hat er
seitdem nicht gesehen
im moment sieht er nur seinen
neunjährigen bruder karl das ist
wenigstens schon etwas auch wenn ihnen
nun die spiele ideen in der wohnung im
vierten stock in hannover so langsam
ausgehen dass es wochen gar monate so
weitergehen kann
das wäre sich mutter sybille lieber
nicht ausmalen
ich merke aber die bauern also mein
nervenkostüm wird immer dünner der
nervenkostüm wird immer dünner die sind
sehr leicht reizbar und sehr schnell
verzweifelt sachen wo sie sonst einfach
wirklich ein hohes maß an geduld hatten
sachen drei vier fünf sechs mal probiert
haben probieren sie jetzt einmal und
sind verzweifelt weil es nicht klappt
richtig kümmern kann sich die 42-jährige
veranstaltungs assistentin nicht immer
wenn die stimmung kippt im home office
muss sie die betreuung im alleingang
gruppen der job des mannes lässt sich
nicht von zu hause regeln
wir brauchen meine hilfe und ich schicke
die weg und das ist ja immer wieder in
der enttäuschung für die ich sag das
nicht ich muss arbeiten
der kleine will kuscheln oder ich sollte
einfach nur ein piratenboot vom schrank
heben
ich kann aber jetzt eben jetzt nicht
überall werden kreative lösungen
gefunden für schulen buchläden baumärkte
aber die kleinsten soße bilderrahmen
werden übersehen immer schwerer zu
argumentieren warum warum wir jetzt in
einkaufszentren dürfen aber nicht auf
den spielplatz spielplätze sind mit
diesem band abgesperrt was normalerweise
für tatorte benutzt werden das wissen
die kinder jetzt auf dauer sind solche
belastungen nicht auszuhalten sagen
viele experten soziale isolation ist
wirklich eine ganz starke einschränkung
all dessen was kinder brauchen in dieser
zeit sie sind sehr angewiesen auf das
soziale miteinander in der gruppe in der
familiengruppe aber auch mit
gleichaltrigen sie will er am fühlt sich
allein gelassen nicht nur mit dem spagat
zwischen kinderbetreuung und arbeit
sondern mit dem gefühl ihren kindern
etwas vorzuenthalten und live
zugeschaltet aus düsseldorf ist mir
jetzt der kinder- und jugendpsychologe
dietmar langer guten abend herr langer
was macht das dann mit kindern wenn sie
so lange zeit von gleichaltrigen
abgeschirmt werden
naja die kinder regulieren auch
natürlich spannung untereinander über
spiel und da haben die kinder
untereinander eine ganz andere beziehung
als kinder zu erwachsenen ja wir
erwachsenen geben sicherheit
orientierung struktur kinder
untereinander haben da viel früher
freiheitsgrade im spiel im experiment
und das bricht der zweck und
insbesonders wenn man sich die situation
von alleinerziehenden angeht da bricht
ja noch das andere soziale netzwerk weg
und das kann auf dauer eine große
belastung werden das ist überhaupt keine
frage wie kann ich das als eltern
irgendwie abmildern dann erst mal sieht
es ja nicht so aus als würden die kitas
schnell wieder
ja wichtig ist dass wir mit den kindern
also dass wir kontakt haben dass wir
eben diese struktur geben dass es zeit
mit kindern gibt genauso aber auch wo
jeder mal für sich sein kann dass wir
rausgehen nach möglichkeit rausgehen
wenn die spielplätze die möglich sind
aber vielleicht in die natur an die
spaziergänge bewegung ist ein ganz
wichtiges regulativ auch für stress grad
für kinder kinder bewegen sich ja
impulsiv ja wenn das in der wohnung geht
das natürlich nicht so deswegen ist
wichtig dass rausgehen ich muss nicht
unbedingt immer ein programm bieten die
bewegung als solches ist wichtig ja und
dann natürlich auch spaß aber auch eben
mal die zeit das alleinsein sich alleine
mal auch regulieren zu dürfen das ist
auch eine wichtige sache für gerade für
kleine kinder auch was raten sie den
eltern die langsam merken dass sie am
ende ihrer kräfte sind
gerade die kleinen hängen sich quasi
auch an die eltern was die spannungs
regulation angeht dass es wichtig ist
dass wir selbst für uns möglichst
entspannt das natürlich leicht gesagt in
dieser situation umgehen kann das heißt
nicht in der negative denkt spirale
rutschen
auch der umgang mit sozialen medien
vorsichtig sein also suchen sie
persönliche kontakte die sie
unterstützen aber nicht ein chat der
permanent katastrophe siert wo man sich
nur noch rein steigert das ist ein
wichtiger punkt entspannung youtube ist
eine hilfreiche sache ja da gibt es
schon
methoden die man lernen kann bewegung
auch zu hause umsetzen versuchen nach
dem motto was ist das gute am schlimmen
vorzugehen sozusagen in dieser situation
was kann ich jetzt doch daraus für mich
gewinnen für mich und mein kind und
insbesonders denke ich sollte man schon
darüber nachdenken auch wieder für
alleinerziehende mütter und väter ob man
nicht die notfallbetreuung in kitas und
schulen für diese menschen auch öffnet
oder erweitert nach bedarf das wäre ein
wichtiger aspekt in richtung einer
psychischen krisen bewältigung für die
kinder und für die familien
vielen dank herr langer für das gespräch
doch nicht nur der familienalltag wird
durch die korona krise auf den kopf
gestellt auf ganz unterschiedlichen
ebenen hat sich unser leben verändert
das soziale miteinander freizeit lernen
und arbeiten in diesen bereichen gibt es
weitreichende einschränkungen
es wurden aber auch neue wege gefunden
um irgendwie weitermachen zu können und
manches davon könnte uns vielleicht auch
nach der krise noch erhalten bleiben
eine berichtet das hier ist kein
katastrophenfilm sondern bittere coroner
realität in deutschland ein virus
verändert die welt und die art wie wir
als gesellschaft zusammenleben soziale
distanz das heißt verzicht einkaufen mit
handschuhen und maske für viele eine der
wenigen möglichkeiten die eigenen vier
wände zu verlassen und mit anderen zu
interagieren abitur mit abstand und
unter neuen sicherheitsvorkehrungen
alltag als ausnahmezustand und auch nach
fünf wochen kein ende in sicht
die politik im erklär modus dauerhafte
in diesen tagen was ist nötig und warum
was ist anmaßung was profilierung wie
funktioniert überhaupt demokratie auf
distanz und wie gehen wir als
gesellschaft damit um dass
freiheitsrechte gerade massiv
eingeschränkt werden darf der kampf
gegen das virus alles überlagern
wie verändert er die gesellschaft und
stecken darin nicht auch chancen
corona treibt die digitalisierung voran
endlich sagen einige home office es
plötzlich möglich und digitale
vorlesungen werden an universitäten zur
selbstverständlichkeit
solidarität bekommt eine neue bedeutung
solidarität mit denen für die korona
tödlich sein kann
verständnis für helfer nicht nur im
gesundheitssystem und altes engagement
bleibt der kampf fürs klima findet jetzt
online statt
die korona krise als zukunftsfrage
was wird das neue normal und über diese
frage wollen wir sprechen und zwar mit
der politik ökonomen und
transformations- forscherin professor
meyer guckel guten abend frau gipfel
wunderschönen guten abend
es passieren gerade dinge die wir vor
ein paar wochen niemals für möglich
gehalten hätten
mit vielen negativen konsequenzen man
sieht aber auch die menschen werden
kreativ und plötzlich gibt vieles
digital was vorher undenkbar war ist
diese krise also auch eine chance und in
welchen bereichen sehen sie das größte
potenzial
also ich glaube eines der größten
potenziale liegen darin dass wir
angefangen haben wieder ein bisschen
systemisch zu denken also in prozessen
und uns wieder viel mehr fragen wo
kommen die dinge eigentlich her
also wenn ich im supermarkt stehe und
auf einmal ist nicht mehr einfach alles
da sondern ich frage an nachzufragen
bekommt bisher wer ist daran beteiligt
wie sind die menschen im zweifel eben
vergütet die ganze frage nach den
systemrelevanten jobs die jetzt auf
blockt aber natürlich auch wieso es
während sind wertschöpfungsketten und
versorgungsketten manchmal verfügbar und
manchmal vielleicht nicht und das hilft
uns natürlich auch wirklich darüber
nachzudenken wo kommt es her und wo soll
es langfristig herkommen die krise zeigt
auch wie viel die politik in kurzer zeit
bewegen kann
gigantische hilfspakete wurden geschnürt
drastische beschränkungen erlassen
jetzt wird über den richtigen fahrplan
zurück in die normalität diskutiert wird
er der richtige fokus gelegt also
anschließend dann das was ich eben
gesagt habe ist ja die genau spannende
frage aus der nachhaltigkeitsforschung
immer wie können wir eigentlich
sicherstellen dass langfristig die
lebensgrundlagen für menschen gesichert
sind also nicht nur die
gesundheitsvorsorge sondern auch die
lebensmittelversorgung beispielsweise
und energieversorgung in einer art und
weise zu organisieren die eben uns nicht
in noch mehr riskante zu und entwicklung
führt und das ist glaube ich das was uns
momentan verloren gegangen ist er mir
vor der krone
akquise ganz klaren fahrplan gehabt
haben noch im januar darüber diskutiert
dass das weltwirtschaftsforum die
globalen risiken bericht herausgegeben
hat und da waren die top risiken eben
alle umweltfragen und das dürfen wir
jetzt auch nicht verdrängen sonst
manövrieren wir uns aus der krise raus
in den nächsten reihen
sie gehören zu den initiatoren von signs
of future und hat die krise allerdings
trotzdem bewirkt dass kaum noch über
klimaschutz geredet wird auch die hohen
zustimmungswerte der grünen gehen zurück
was glauben sie wie wird sich das
weiterentwickeln
also insgesamt wird es ein suchprozess
bleiben weil wir auch noch gar nicht
genau wissen wann springt konjunktur
wieder an wann können wir mit normalen
bedingungen von wirtschaften über wieder
rechnen das heißt die frauen von
begrüßungsprogramm oder
transformationsprogramm für erneuerbare
energien für bessere transport für
kreislaufwirtschaft die vorher geschnürt
wurden müssen jetzt an eine komplett
andere situation im genom anpassen und
deshalb wird der suchprozess bestehen
bleiben je nachdem wie die pandemie sich
ausbreitet aber der fokus wenn der
öffentliches geld in die hand nehmen
sollte ganz sicherlich darauf liegen
dass wir damit die strukturen der
versorgungssicherheit versuchen die welt
zu bringen die das nachhaltig auch
leisten können
vielen dank frau gipfel für das gespräch
ich danke ihnen herzlich und das
interview haben wir kurz vor der sendung
aufgezeichnet
das war unser zdf spezial für heute
immer auf dem laufenden bleiben sie
online mit der zdf heute app dort findet
um 20.30 auch wieder eine corona
sprechstunde im live stream statt bei
der sie ihre persönlichen fragen
loswerden können
ich wünsche ihnen einen schönen abend

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