Kekulé: Hätten Lockdown mit Maskenpflicht möglicherweise nicht gebraucht
wir sprechen jetzt mit dem virologen und
epidemiologen professor alexander kekulé
er ist uns aus halle an der saale
zugeschaltet schönen guten morgen morgen
herr kohl österreich hat schon begonnen
das robert koch institut legt erst im
mai mit seiner antikörper studie nach
beziehungsweise los zu spät
na ja wir sind das schon ein bisschen
hinten dran ist es gut so eine solche
sachen gründlich zu machen aber
heinsberg hat ja gezeigt dass man solche
studien auch früher beginnen kann und
das ist in der tat so dass man ein
stichproben klug so machen kann über das
ganze land verteilt dass die schon einen
gewissen repräsentativen aussagewert
haben sie machen dass beim fernsehen ja
auch wenn sie die einschaltquoten
gemessen wollen haben sie auch nicht bei
jedem fernseher ein testgerät sondern
sie haben wir bestimmte stichprobe und
mit ja kann man ungefähr bestimmen wie
viele leute zugeschaut haben so ähnlich
funktioniert es bei repräsentativen
stift stichproben in der epidemiologie
auch obwohl mir das in sachen krone
alles viel komplizierter erscheint wie
viele menschen sind infiziert warum sind
einige quasi immun andere sterben die
übertragung stark ist das virus wirklich
wie aussagekräftig können solche studien
überhaupt sein dass immer nur ein
ungefährer wert das wichtigste ist
eigentlich zu wissen welche menschen
sich infiziert haben in der jetzigen
situation und vor allem was die probleme
sind warum wir trotz des doch relativ
radikalen lockt downs den wir haben
immer noch so viele neuerkrankungen
haben
da ist es hauptsächlich auf der
mittelstrecke schwierig wir wissen zum
teil gar nicht ob menschen die sich
infiziert haben
aus dem medizinischen personal stammen
oder ob sie wo sie sich überhaupt
angesteckt haben wir wissen nicht ob der
locker und deshalb nicht so gut ist wie
wir gedacht haben weil vielleicht eine
kleine gruppe der gesellschaft nicht
mitmacht oder weil wir bisher keine
masken getragen haben all diese dinge
hätte man vielleicht ein bisschen besser
erfassen können im bereich der meldung
der erkrankungen
das hätte zusätzlich zu einer stichprobe
glaube ich schon zu einem etwas besseren
bild geführt jetzt haben sich schon über
diesen lockdown gesprochen viele sagen
inzwischen das sei alles völlig
übertrieben sie deuten dass so ein
bisschen an verweisen auf den re
produktionsfaktor das ist die zahl die
den ansteckungsrate wiedergibt 1
bedeutet ein infizierter steckt eine
person an drei dementsprechend drei
personen und wir haben jetzt hier diese
grafik eingeblendet vom 15 april des
robert koch institutes
die gestrichelte vertikale linie die
symbolisiert den 23 märz also das datum
als der lok down begann
und wenn man sich die kurve der
reproduktion zahl anschaut stellt man
fest die ist seitdem fast konstant
geblieben also nicht gesunken was sagen
sie herr kekulé waren die
quarantänemaßnahmen möglicherweise
überflüssig ja diese kritik ist ja von
einem statistiker eingebracht worden
das greift tatsächlich ein bisschen zu
kurz diese reproduktions zahl ist ja
hier ein mittelwert der über die ganze
bundesrepublik gebildet wird und meines
erachtens ist das kommunikativ auch ein
bisschen problematisch gelaufen dass man
immer auf diese zahl gestartet hat wir
haben eine situation wo wir lokal
unterschiedlicher ausbrüche haben in
einigen bereichen der republik haben wir
plötzlich sehr viele fälle einige
hundert fälle anderswo nicht
und auf dieser einzel ausbrüche kommt es
an der mittelwerte reproduktions zahl
über die ganze bundesrepublik ist hier
ein bisschen trügerisch und das
robert-koch-institut hat diese zahlen
vorgelegt ich habe das auch sehr sehr
intensiv studiert es ist leider auch in
der publikation die sie gerade gezeigt
haben nicht genau dargelegt wie es
damals berechnet wurde also wie man das
berechnet hat und ob man das vielleicht
schon früher gewusst hatte tatsächlich
ist es so dass die der alleinige blick
auf die produktionszahl im moment nicht
so gut
ein kein kein gutes maß dafür ist um zu
entscheiden was man beim doktor
weitermacht rumpelig eigentlich dafür
dass man zwei andere ganz wichtige
parameter ins auge nimmt das eine ist
die frage das ist natürlich schon
bekannt wie überlastet sind unsere
intensivstationen
da kommt es ganz extrem darauf anders
wird die risikogruppen schützen weil da
wir damit den haupt schaden abwenden
können
und der zweite wichtige parameter ist
immer die frage können unsere
gesundheitsämter die neu auftretenden
fälle noch nachverfolgen die haben ja
gewisse kapazitäten und solange die
gesundheitsämter mit den neuen fällen
hinterher kommen dass sie die in
quarantäne und isolierung bringen sind
wir in einem bereich wo wir weiter
lockern können aber wenn ich sie richtig
verstanden bildet auch das nur dann die
halbe wahrheit ab
das bildet natürlich wenn sie jetzt
sozusagen akademisch fragen wie das
robert-koch-institut und muss man warten
bis mai oder juni
und dann kriegt man wahrscheinlich die
ganze wahrheit ich bin aber der meinung
dass wir in einer sage ich mal
sportlichen situation sind das ist so
ähnlich wie ein skifahrer der den hang
runter fährt und in jeder millisekunde
eine neue entscheidung treffen muss was
dann mit dem nächsten buckel macht da
können sie nicht sozusagen alle faktoren
berücksichtigen und hier glaube ich ist
es wichtig eine strategie zu haben und
die strategie heißt meines erachtens man
muss versuchen durch schutz der
risikogruppen und durch allgemeine
präventionsmaßnahmen wie zum beispiel
die massen die jetzt endlich eingeführt
sind dafür sorgen dass wir in einem
bereich komme mit der zahl der
neuinfektionen die die gesundheits- und
noch verfolgen können sie haben ja das
stichwort schon geliefert schutzmasken
werden in immer mehr bundesländern jetzt
eingeführt die einen sagen sie helfen
die infektionsquelle abzuflachen
gleichzeitig fürchten viele auch den
nebeneffekt dass man sich dadurch in
falscher sicherheit wiegen könnte was
sagen sie denn
ja sie wissen wahrscheinlich dass ich
seit vielen wochen ganz intensiv für die
masken kämpfe und ich möchte an der
stelle die masken setzen sich ja gerade
durch auch wirklich darauf hinweisen
dass es mehrere initiativen in
deutschland gab und auch weltweit die
sich quasi von den bürgern er dafür
eingesetzt haben dafür den muss man
wirklich mal danken an dieser stelle
es ist so dass diese masken einfach
wissenschaftlich ganz eindeutig auf
jeden fall den anderen schützen also
unsere personen schützen wer falls man
selber viren ausscheidet und dass sie
bis zu einem gewissen grad auch dass es
wichtig jetzt zu sagen einen selber
schützen nicht 100 prozent aber bis zu
einem gewissen grad
und dass diese masken überhaupt
funktionieren das ist erwiesen es ist
ganz klar dass in hongkong zum beispiel
diese masken einen enormen effekt haben
und natürlich ist es so wenn man jetzt
ganz dumm wäre und sagen würde gut jetzt
habe ich eine maske auf alles andere ist
mir egal
dann könnte das eventuell den effekt
wieder neutralisieren
aber ich glaube unsere regierung sollte
davon ausgehen dass wir ein relativ
verständige des volks sind die bürger in
diesem land an der regierung ein enormes
vertrauen entgegen gebracht indem sie
diesen lockdown mitmachen in weitgehend
und ich glaube dieses vertrauen sollte
auch in der anderen richtung sein
und als ergänzung zu der zu den hygiene
hinweisen und zu den distanz hinweisen
haben diese masken einen ganz deutlichen
effekt wir hätten möglicherweise den
locker und gar nicht gebraucht wenn wir
früher diese masken eingeführt hätten
und jetzt nach dem locker und glaube ich
haben wir keine andere option wir müssen
auch mal über die kollateralschäden
nachdenken und deshalb glaube ich ist es
immer noch besser beim einkaufen und im
öffentlichen verkehr und die bestimmten
beruflichen situationen so eine
gesichtsmaske zu tragen als sich noch
laden länger einsperren zu lassen und
auf alles zu verzichten was uns
eigentlich lieb ist eindeutig pro maske
sagt professor alexander kekulé vielen
dank wir thematisieren das alles noch
mal im top thema mit dem
gesundheitsexperten karl lauterbach und
vielen dank
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