LINDNER ZUR CORONA-LAGE: "Schritt für Schritt in eine verantwortbare andere Normalität"

Von WELT Nachrichtensender
Veröffentlicht am 28.04.2020


zugeschaltet ist jetzt der partei- und
fraktionsvorsitzende der fdp christian
lender willkommen bei welcher linda
hallo herr klug ich grüße mal ganz
abgesehen davon dass die bundesländer ja
einige zeit benötigt haben endlich diese
masken pflicht einzuführen wenn sie den
beitrag verfolgen konnten haben wir
gesehen und auch gehört die menschen
sind ein bisschen zerrissen ob das
wirklich noch sinn macht oder eben nicht
können sie das verstehen was kann nicht
verstehen dass hat ja in den letzten
wochen einige wendungen gegeben ich habe
letzte woche im bundestag das mal
nachgezeichnet das ging von bringt
nichts über ist eine virenschleuder dann
war es ein gebot der höflichkeit dann
gab es die dringende aufforderung masken
zu tragen und die masken pflicht wenn
also sich die einschätzungen und auch
die vorgaben aus der politik so rasch
ändern und das ein echter you turn am
ende dann er ist im ergebnis dann kann
ich verstehen dass die menschen sich
fragen wie eine ihrer eingespielten
stimmen gesagt hat warum jetzt und warum
nicht schon vorher aber es hilft ja
nicht zurückzuschauen
wir müssen die lage jetzt heute bewährt
man da sage ich sehr klar masken kriecht
desinfektion abstand im alltag das sind
jetzt die mittel der wahl
und die können die harten die
repressiven vorgaben ersetzen also bitte
geschäfte aufmachen bildungswesen
hochfahren gastronomie ermöglichen
produktion ermöglichen schritt für
schritt in eine verantwortbare andere
normalität zwar mit maske und mit
abstand aber wieder bitte mit
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
leben wenn wir gleich noch ausführlicher
draufkommen erleben ich will noch mal
beim thema masken bleiben und der länge
der zeit die man benötigt hat bundesland
für bundesland zu entscheiden was man
tut was man lässt was in sachsen gilt
gilt nicht ganz für berlin in nordrhein
westfalen aber auch nicht das betrifft
ja die restriktion wie er war auch die
aufhebung einzelner vorgaben und verbote
sollte man nicht hier tatsächlich mal
drüber nachdenken wie in zukunft trotz
föderaler strukturen die
herausforderungen besser tatsächlich
gemeinsam angegangen werden
ja das ist eine diskussion wert aber im
ergebnis sehe ich es differenziert zu
beginn der pandemie als wir nichts
wussten als unser staat wir alle völlig
unvorbereitet waren
da wäre es richtig gewesen dass
koordiniert gemeinsam kontrolliert das
öffentliche und wirtschaftliche leben
heruntergefahren wird
das war nicht der fall da gab es die
einen die waren schneller andere waren
weniger schnell es gab widersprüchliche
aussagen also dass in zukunft
einheitlich regeln zu können halte ich
für richtig aber im weiteren verlauf
einer solchen pandemie wir sie erleben
jetzt gerade da spreche ich nicht ganz
ausdrücklich für mehr regionale
vielleicht muss man sogar sagen für mehr
lokale antworten aus mich überzeugt da
nicht das wenn beispielsweise es im
bergischen land in wuppertal einen
ausbruch gibt einen infektionsherd neu
entsteht das dann in frankfurt oder die
hotels geschlossen bleiben sollen
sondern wir müssen hier stärker regional
arbeiten dort wo es ein neues
infektionsgeschehen gibt muss es möglich
sein auch vielleicht sehr restriktiv zu
agieren inklusive wieder kontakt
verboten inklusive wieder
ladenschließungen inklusive wieder
schließung von kita und schule
aber wenn an einer stelle ein
infektionsherd ausbricht dann kann dann
nicht das ganze land heruntergefahren
werden
wir sind jetzt so weit mit den
gesundheitsbehörden hoffentlich bald
endlich auch mit der lange angekündigten
app dass wir infektionsketten vor ort
nachverfolgen können und dann geht es
darum besonders grün habe besonders
gefährdete gruppen zu schützen aber auf
der anderen seite für die große mehrzahl
der menschen auch wieder einen alltag zu
ermitteln
er lehne sie haben natürlich recht dass
von bundesland zu bundesland die
infektion unterschiedlich waren
trotzdem ist es ja so dass sie haben
gerade angedeutet die bundesländer dann
mehr oder weniger schnell entschieden
haben auch sehr restriktiv sie sind
jetzt ihr einer der person der menschen
die sagen so langsam können wir das
jetzt aber auch mal wieder bleiben
lassen
die virologen warnen aber davor dass
dann die zweite welle möglicherweise
noch sehr sehr viel schlimmer werden
könnte ignorieren sie die warnungen nein
aber ich ordne sie anders ein
tatsächlich müssen wir ja nicht nur
schauen auf die zahl der fälle der
vergangenheit sondern auf die
krankheitsfälle die wir gegenwärtig
haben und die zahl ist sehr stark
rückläufig wir haben ein
gesundheitswesen das anders vorbereitet
ist als vor einigen wochen wir haben
eine hohe sensibilität in der
bevölkerung und dann müssen maßnahmen
auch hinsichtlich ihrer
verhältnismäßigkeit neu abgewogen werden
und die position von virologen und
epidemiologen nehme ich da sehr ernst
aber das könne nicht die einzigen
kriterien sein sondern hier muss
abgewogen werden auch mit dem schaden
der entsteht und ich bin ziemlich da
ausdrücklich auch auf gesundheitlichen
schaden wenn beispielsweise operationen
verschoben werden die an sich angezeigt
werden wenn reha einrichtungen
geschlossen sind wenn menschen auch
schaden an der sehne nehmen weil sie
sich sorgen um ihre wirtschaftliche
existenz kinder und jugendliche die
nicht mit gleichaltrigen zusammen kommen
können in der schule nicht weiterkommen
können also insofern man muss dann ja in
so einer situation die unterschiedlichen
viele die unterschiedlichen hohen rechts
wieder gegeneinander abwägen und da sage
ich wir haben jetzt die möglichkeit mit
zielgerichteten maßnahmen die
ausbreitung von corona mit milderen
mitteln zu kontrollieren also hygiene
konzepte als voraussetzung dafür ob ein
geschäft ob ein restaurant ob ein hotel
oder eine schule öffnen kann dann die
frage regionaler zugang nachverfolgung
von infektionsketten besonderer schutz
von besonders gefährdeten gruppen ich
denke jetzt etwa an meine oma die in
einer altenpflegeeinrichtung ist und
dann wird es möglich
mehr als jetzt ich sage bewusst forscher
als jetzt auch das öffentliche leben
wieder zu normalisieren
er lehne alles andere habe vor dem
schutz des lebens zurück zu treten das
ist in dieser absolutheit nicht richtig
wolfgang schäuble hat das gesagt sehen
sie das auch so wolfgang scheuer
gespräch einen kernbestandteil unserer
verfassung des grundgesetzes an
natürlich der schutz des lebens seine
hohe priorität aber es sind immer ja
abwägens fragen ich will es mal etwas
sagen
triviale ausdrücken und biete zugleich
um entschuldigung natürlich könnten wir
im straßenverkehr noch mehr
verkehrssicherheit erreichen wenn wir in
den innenstädten tempo 10 und auf der
autobahn tempo 30 bestimmen würden
aber mit diesen krassen beispiel wird
deutlich das wäre unverhältnismäßig also
solche abwägungen gibt es und deshalb
sage ich jetzt angesichts der aktuellen
situation bei corona wir können menschen
schützen
es geht nicht darum unkontrolliert
zurück jetzt in den februar zu gehen
alles zu öffnen gesundheit egal auf
einzelschicksale wird keine rücksicht
genommen das ist nicht meine position
aber die jetzige trasse einschränkung
des öffentlichen lebens trotz der so
genannten öffnungen der letzten zeit die
hat an so hohen kostenfaktor in
gesundheitlicher sozialer und
ökonomischer hinsicht dass ich glaube
dass wir in der tat in der abwägung
zwischen einer freiheit einerseits und
repression andererseits einen
vorsichtigen verantwortbaren aber eben
einen anderen weg gehen können als in
den vergangenen wochen christian linder
ich bedanke mich bei ihnen für das
gespräch
dankeschön gerne auch wieder sehen

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